Programm justSEE von 29. – 31. März 2023

THEATERHAUS+ PLUS, Stuttgart
OTHERING
Ein Tanztheaterstück mit Texten aus ANDORRA von Max Frisch
Mittwoch, 29. März, 18.30 Uhr
Manegentheater
Eigenproduktion mit Texten von Max Frisch
Regie: Jakob Dambacher-Walesch, Lisa Iffert, Carmen Scarano
Dauer: 60 Minuten | 14 plus
Premiere: 11.05.2022
Mitwirkende: 14; 15 - 28 Jahre
Inhalt:
Der Bürgermeister der Gemeinde Othering will die im Ort ansässigen konkurrierenden Jugendgruppen versöhnen und zu einem gemeinsamen Projekt vereinen. Die engagierte Sozialarbeiterin soll mit den jungen Menschen das Drama „Andorra“ von Max Frisch als Theaterstück einstudieren. Die Proben laufen aber alles andere als geplant. Schnell wird deutlich, dass das Verhältnis aller Beteiligten von Vorurteilen geprägt ist. Immer wieder verschieben sich die Grenzen von Zugehörigkeiten. Und so stehen sich wechselnde Gegensätze, die vermeintlich unvereinbar scheinen, gegenüber.
Die Gruppe:
Gemeinsam mit 14 jungen Menschen entwickelten die Tanz- und Theaterpädagog:innen des Theaterhaus Stuttgart ein Stück über den Prozess individueller und kollektiver Wahrnehmung anderer und sich selbst, aufbauend auf Erfahrungen der Teilnehmenden. Die Geschichte ist eng verbunden mit Erfahrung von fehlender Zugehörigkeit, Positionierung, Ausgrenzung und Diskriminierung. Aber auch dem Erleben von offenem Rassismus. „Othering“ setzt sich mit den Themen Anderssein und Zusammenhalt auseinander. Wie können wir aus den Fehlern der Vergangenheit lernen?
Foto: Simon Wachter

Blickwechsel Theaterwerkstatt, München
SOPHIE !
Mittwoch, 29. März, 20.00 Uhr
Kleines Theater
Eigenproduktion
Regie: Thomas Ritter
Dauer: 72 Minuten | 12 plus
Premiere: 16.05.2022
Mitwirkende: 17; 14 - 18 Jahre
Inhalt:
Sophie, was gab Dir Hoffnung? Hattest Du Angst? Was würdest Du heute tun?
Etwa 20 junge Menschen aus Haar haben sich zwei Jahre lang mit der NS-Zeit, der „Weißen Rose“ und der Person Sophie Scholl, ganz besonders aber auch mit sich selbst beschäftigt. Sie nehmen in der Performance Kontakt zur mutigen Widerstandskämpferin auf, zeichnen deren Lebenslinie nach und stellen Fragen. Sie blicken nicht nur in die Vergangenheit, Brücken zur eigenen Lebenswelt werden geschlagen und in Gruppenchoreografien umgesetzt.
Die Gruppe:
Mitglieder der Projektgruppe „Sophie!“ sind Jugendliche der Gemeinde Haar bei München und Umgebung. Anlässlich des 100. Geburtstags von Sophie Scholl nach einer Recherchephase in Kooperation mit der Weißen-Rose-Stiftung von den beteiligten Jugendlichen in Kooperation mit den Spielleitungen selbst entwickelt. Eigene Biographien fanden dabei ebenso Eingang wie das Thema Euthanasie, das unmittelbar mit der Gemeinde Haar und dem dort ansässigen Klinikum verbunden ist.
„SOPHIE!“ wurde inzwischen an unterschiedliche Aufführungsorte eingeladen und tourt in den Jahren 2023 und 2024 durch Deutschland.
Fotocredits! Janina Kufner

Kindervolkstheater Sorvancy, Charkiw (zur Zeit: Nürnberg)
Die Erde - der Planet der Liebe
Mittwoch, 30. März, 10.15 Uhr
Manegentheater
Autorin und Regie: Olena Vartanian
Dauer: 40 Minuten
keine Altersbeschränkung
Premiere: 30.11.2022 in Nürnberg
Mitwirkende: 15; 11 - 15 Jahre
Inhalt:
Ein Plastisches Drama entsteht aus acht Miniaturen, beispielsweise: Die Geburt, Der Baum, Schwarz-Weiss oder Das Herz.
Jede Miniatur ist eine komplette plastische Studie. Ziel und Hauptthema der Aufführung ist es, die Verantwortung jedes Menschen für den Frieden und die Schönheit unseres Planeten aufzuzeigen.
Gruppe:
Elena Vartanyan war die künstlerische Leiterin des Kindervolkstheaters in Charkow (Ukraine). In 35 Jahren produzierte das Theater 68 Premieren und mehr als viertausend Kinder spielten mit. Mit dieser großen Erfahrung ist Elena Vartanyan in Nürnberg im März 2022 angekommen und erarbeitete mit geflüchteten Kinder aus der ganzen Ukraine dieses Stück.

Theater Transit Kinder-Ensemble, Ober-Ramstadt
Platz da !
Donnerstag, 30. März, 11.30 Uhr
Kleines Theater
Eigenproduktion
Regie: Max Petermann
Dauer: 45 Minuten
von 6 - 14 Jahre
Premiere: 28.10.2022
Mitwirkende: 13; 7 - 13 Jahre
Inhalt:
Wir Kinder brauchen Platz. Doch immer steht da was im Weg. Wir wollen voran.
Wieder drängt sich etwas dazwischen. Wie gewinnen wir Raum?
Mit Kraft, List, Geschick oder mit Fantasie? Vor allem aber: gemeinsam. Vereint werden Hindernisse überwunden, Barrieren und umgangen und Hürden genommen.
Zehn Kinder, zehn Quader – zehn mal zehn Wege drüber, drunter, dagegen und drauf. Und da kommen noch drei dazu. Zusammen sind wir nicht aufzuhalten. Nach vorn, ins Offene, ins Freie! Platz da!
Die Gruppe:
Das Kinder-Ensemble des Theatervereins Theater Transit besteht aktuell aus zwei Jungs und zehn Mädchen zwischen 7 und 13 Jahren. Einige sind zum ersten Mal dabei, andere spielen bereits ihre vierte Produktion. Auf der Grundlage von Improvisationen entstanden ein Handlungsrahmen, ein Theatertext und zahlreiche Musik- und Klangstücke, die das Stück zu einem sinnlichen Ereignis machen. Es ist die 13. Produktion im Kinderbereich von Theater Transit.
Foto: Max Petermann

Theater-AG (Klasse 8/9) des Wildermuth-Gymnasiums, Tübingen
Moby Dick
Donnerstag, 30. März, 14.00 Uhr
Kleines Theater
Bühnenfassung von Erik Schäffler, Uwe Schade, Heino Seilhorn und Thomas Bammer (Theaterstückverlag)
Regie: Martin Schlenhardt
Dauer: 40 Minuten | 5 plus
Premiere: 07.11.2022
Mitwirkende: 5; 13 - 15 Jahre
Inhalt:
Der junge Matrose Ismael heuert unbedarft, von Wissensdurst und Reiselust geleitet, auf einem Walfangschiff an, der Pequod. Selbstsüchtig und eigensinnig leitet Kapitän Ahab dieses Schiff und verfolgt dabei nur ein Ziel: Seine Rache an Moby Dick. Moby Dick ist der weiße Pottwal, der ihm das Bein bei der Jagd abgerissen hatte. Ahab segelt seit dieser Niederlage dem Wal fieberhaft hinterher und peitscht seine Mannschaft auf dem Segelschiff dabei um die ganze Welt.
Die Gruppe:
Voller Tatendrang ist vor den Sommerferien eine Gruppe in die ersten Lesungen zu „Moby Dick" gestartet. Fast alle waren durch Corona ohne Bühnenerfahrung und konnten sich schwer vorstellen, ein ganzes Stück auf die Beine zu stellen.
Der Plan war kühn: Fünf Schulwochen bis zur Premiere, drei Probentage, zwölf Spielerinnen der Klassen 8 und 9. Drei Wochen vor der Premiere entschied sich über die Hälfte der Gruppe, die Produktion zu verlassen, was das Projekt fast zum „Kentern" brachte. Doch die auf fünf Spieler:innen geschrumpfte Gruppe ging das Wagnis ein und schmiss sich voller Kreativität und Lust in die Jagd nach dem weißen Wal.
Foto: Martin Schlenhardt

Theater Jugendclub Kulturzentrum GEMS, Singen
Schach dem Kaufrausch
Donnerstag, 30. März, 17.00 Uhr
Kleines Theater
Eigenproduktion
Regie: Cordula Mächler und der Jugendclub
Dauer: 80 Minuten | 10 plus
Premiere: 14.03.2023
Mitwirkende: 12; 15 - 24 Jahre
Schach dem Kaufrausch
„Wir leben alle hier schon immer im Überfluss
Können kaufen was wir wollen, können shoppen gehn mit Lust
Ob im Outletstore weit draußen, oder in der Inner-City
Oder online, ganz egal, Hauptsache viel und geil und pretty.
Haben selber jedoch nie darüber nachgedacht
Wer hat den Stoff und dieses T-Shirt für mich eigentlich gemacht?
Und jetzt, wo wir´s wissen, wollen wir es doch nicht recht begreifen
Denn sonst müssten wir uns ja so manches geile Teil verkneifen.
Doch nun heißt es Augen auf, ist die Hose auch echt fresh
Trägt sie Blut an ihren Säumen ist die „made in Bangladesh“.
Darum änder´ deinen Style, wenig haben, das ist geil!
Kauf gebrauchtes, tausche Sachen und trag nur EIN Lieblingsteil
Schach dem Kaufrausch!“
Mit dem Thema Fast Fashion hat sich der Theater Jugendclub sechs Monate lang eingehend beschäftigt, hat viel ausprobiert, improvisiert, eigene Texte verfasst, Dialoge geschrieben und Szenen entwickelt. Miteingeflossen sind viele große aktuelle gesellschaftliche Themen: der Klimawandel und die Fridays for Future Bewegung, der Überkonsum, die vergiftete Debattenkultur, die Vereinfachung komplexer Sachverhalte in schwarz und weiß oder die Beeinflussung durch Social Media.
Die Rollen wurden auf Grundlage von Schachfiguren entwickelt. Die Kostüme entstanden in Kooperation mit der Berufsfachschule für Design am Berufsschulzentrum Radolfzell.
„Schach ist wie das Leben. Jede Figur hat ihre Ausgangsposition, von der aus sie startet. Die Chancen sind ungleich verteilt. Wir sind alle Teil in einem großen Spiel.“
Die Gruppe:
Der Jugendclub GEMS bietet Singener Jugendlichen im Alter von 15 bis 25 Jahren die Möglichkeit, unter professioneller Anleitung ein eigenes Theaterstück zu entwickeln, das genau zu der Gruppe passt. Über Monate wird improvisiert, experimentiert, montiert, revidiert, ausprobiert, intoniert und schlussendlich ein Stück fixiert, das zur Gruppe passt wie angegossen.
Wir freuen uns, dass es zur Kooperation mit der Berufsfachschule für Design kam, und 20 junge Designer:innen nun in Kleingruppen die Schauspielenden online und offline betreuen und ausstatten werden.

Spielzeitteam des Theaters Tempus fugit e.V., Lörrach
Der Verschollene
Donnerstag, 30. März, 20.00 Uhr
Manegentheater
Von Franz Kafka, bearbeitet von Vaclav Spirit
Regie: Vaclav Spirit
Dauer: 90 Minuten | 12 plus
Premiere: 19.01.2023
Mitwirkende: 12; 18 - 27 Jahre
Inhalt:
Die Gruppe erzählt aus verschiedenen Blickwinkeln die Geschichte einer Person, die von der Familie ausgesetzt und nach Amerika verbannt wird, um einen öffentlichen Skandal für die Familie zu vermeiden. Dort bleibt Karl (oder Karla) Außenseiter. Stets auf der Suche nach einer neuen „Heimat“, nach dem Gefühl zugehörig zu sein, wird diese Hoffnung zum Teil auch brutal enttäuscht. Der Zugang zu der Gesellschaft ist immer wieder neu verwehrt. Wie geht Karl damit um? Gibt er auf, stärkt ihn der Zustand der Entfremdung und Desillusionierung, gewinnt er dadurch an individueller Persönlichkeit und Stärke?
Die Romanvorlage endet fragmentarisch. Im Probenprozess wird sich erweisen, wie die Gruppe das Ende sieht.
Die Gruppe:
Die Gruppe bildet das Spielzeitteam von Tempus fugit. Das meint, dass die Jugendlichen für ein Jahr am Theater zusammenkommen, um intensive Erfahrungen mit Theater, Organisation und kultureller Teilhabe zu machen. Sie haben zum Teil Schultheater- oder Jugendcluberfahrungen, zum Teil standen sie noch nie auf der Bühne. Ihre vielfältigen Kenntnisse und Interessen, Stärken und Ideen bestimmen die Inszenierung mit. Musik und Gesang wird von der Gruppe selbst getragen, Ideen zu Kostümen werden entwickelt und umgesetzt.

Mutabor, Herxheim
Vom Fischer und seiner Frau
Freitag, 31. März, 10.00 Uhr
Kleines Theater
Nach den Gebrüdern Grimm
Inszenierung: Claudia Olma, Christel Matti, Johannes Trauth
Dauer: 45 Minuten | 8 plus
Premiere bei den Theatertagen am See
Mitwirkende: 8; 14 - 38 Jahre
Inhalt:
Das Märchen spielt in der heutigen Zeit. Es geht um Liebe und Glück, aber auch Gier, nimmersatten Konsum, Wegwerfgesellschaft, Machtstreben, Missbrauch und Krieg. Das Heute spiegelt sich in alten Mythen. Jeder Mann und jede Frau wird zum Fischer oder zur Ilsebyll. Ein Besetzungsreigen der beiden Hauptrollen, in die fast jeder Darsteller einmal schlüpft. Niemand kann sich menschlichen Schwächen entziehen, aber alle wissen um das Fünkchen Glück. Es bleibt Hoffnung und Trost, denn am Ende erkennt das Paar, was wirklich wichtig ist...
Gearbeitet wird mit recyceltem Material, Schattentheater, projizierter bewegter Malerei, Figuren und Schauspiel.
Die Gruppe:
Das Ensemble besteht aus vier Schauspielerinnen und vier Schauspielern. Eine ausgewogene Voraussetzung für ein Stück, bei dem es um die Beziehung von Frau und Mann geht. Mittels Improvisationen wird das Märchen in den Alltag gebracht. »Wir lernen die tragischen Folgen im Kleinen wie im Großen, die ein ungleiches Machtverhältnis in einer Beziehung im Märchen genauso wie in unserer heutigen Wirklichkeit bewirken kann«.
Foto: Franziska Trauth