Jugend- und Schultheatertage Baden-Württemberg

im Rahmen der 39. Theatertage am See

Sparte 1: Theater mit Kindern bis Klasse 6
Anreise: Montagnachmittag, 18.03.2024
Abreise: Mittwoch, 20.03.2024 mittags
Programmzeitfenster: Dienstag ganzer Tag bis Mittwoch ca. 13.00 Uhr mit 4 bis 5 Aufführungen, Rückspiele, Spielleitungsforen und Aktionen.

Sparte 2: Theater mit Jugendlichen ab Klasse 7
Anreise: Mittwochvormittag, 20.03.2024
Abreise: Freitag, 22.03.2024 mittags
Programmzeitfenster: Mittwochnachmittg bis Freitagmittag mit 5 bis 6 Aufführungen, Rückspiele, Spielleitungsforen und Aktionen.

Der Veranstalter übernimmt während der Dauer des Festivals die Kosten für Unterkunft und Verpflegung und gewährt auf Antrag einen Zuschuss zu den Reisekosten.

Bewerben können sich schulische und außerschulische Theaterprojekte aller Altersstufen, auch Kindergärten, Jugendclubs an Theatern aus Baden-Württemberg. Es kann auch ein besonders beispielhaftes Projekt oder eine Gruppen, die aufgrund ihrer Konstellation wertvolle Begegnungen ermöglicht, aus anderen Bundesländern oder dem Ausland eingeladen werden.
Alle Formate darstellender Künste sind willkommen, wenn sie sich mit dem Thema des Festivals auseinandersetzen.

Wir sind gespannt auf eure Beiträge. Bewerbungsschluss ist der 25.11.2023.

MOTTO Theater darf das!

Werte ändern sich. Was gestern noch eine Selbstverständlichkeit war, ist heute fragwürdig. Fragwürdig geworden sind Weltbilder, Perspektiven, Rollenbilder. Theater bildet Welt(en) ab, will Gefühle wecken, Mitgefühle, aber auch Empörung, Entrüstung, will aufklären, ermutigen, hinters Licht führen, manchmal in dunkle Abgründe der Seele oder des Menschseins.
Theater ist ein Spiel. Ein Spiel mit Haltungen, Provokationen, Gegenentwürfen, Visionen. Theater ist lustig, macht sich lustig. Über Hochmut, Herrschaft, Machtmissbrauch. Manchmal lachen wir aber auch über „arme Würstchen“, weil wir uns selbst in ihnen erkennen. Theater tut gut und weh manchmal auch. Das muss es. Das wussten auch schon die alten Griechen.
Geht das heute zu weit? Wo ist die Grenze dessen, was man sagen darf?

Und wie ist das mit dem Schul- und Jugendtheater? Was darf dort auf der Bühne verhandelt werden, wie und in welcher Altersstufe? Es gibt klar gesetzte Grenzen, was den Schutz von Kindern und Jugendlichen anbelangt, Umgang mit Würde, Unversehrtheit der Person und Respekt verstehen sich von selbst, ebenso Indoktrination aus und in welcher Richtung sollte tabu sein. Und darüber hinaus?

Die Genderdebatte hat längst Schulen und außerschulische Bildungseinrichtungen erreicht. Der öffentliche Diskurs um eine gegenwärtige Abiturlektüre in Baden-Württemberg offenbart die Breite und Ambivalenz der Debatte. Auch über Pippi Langstrumpf, Winnetou, Jim Knopf wird heftig diskutiert. Müssen Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur heute umgeschrieben werden, weil sie Klischees bedienen oder Wörter vorkommen, die heute kritisch hinterfragt werden? Wer bestimmt dabei, was ein Klischee ist? Wer darf welche Rollen spielen oder auch nicht? Ist Rollenübernahme nicht zentrales Kernstück von Theater? Was darf angesprochen werden und wie? Was nicht und warum? Es geht dabei auch um den Umgang mit Haltungen und den Mut, Position zu beziehen.

In offenen Gesellschaften ist Theater unverzichtbarer Teil eines demokratischen und partizipativen Diskurses. Theater lotete immer Grenzen aus und überschritt diese nicht selten. Theater provoziert, hinterfragt, stellt geltende oder herrschende Verhältnisse, Werte, moralische oder ästhetische Vorstellungen in Frage und eckt dabei an. All das darf auch das Schultheater in einer demokratischen Gesellschaft. Demokratie lebt davon, dass auch Heranwachsende an den Diskursen teilnehmen, gehört und ernstgenommen werden. Das fängt schon bei den Kleinsten an.

Und welch eine großartige Möglichkeit ist das, Vorgänge, Konstellationen, Beziehungen, Figuren - ja, menschliches Handeln überhaupt zu zeigen und dem Publikum zur Diskussion zu stellen!

Wir freuen uns auf eure Beiträge! Bewerbungsschluss ist der 25.11.2023.

Veranstalter:
LVTS Baden-Württemberg und Förderverein Theatertage am See Friedrichshafen mit den Kooperationspartnern: Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, ZSL und AK Junges Theater Baden-Württemberg